Fachartikel von Anton Dörig zum Thema "Fraud-Management"

"Fraud-Management"

Wenn die Täuschung die Sicherheit der Gesundheit gefährdet

Fachartikel in M&K von Anton Dörig zum Thema Fraud-Management

Die Sicherheit im eigenen Krankenhaus gewährleisten zu können, ist eine der größten Herausforderungen, die es gibt. Noch wichtiger ist jedoch zu verstehen, was das bedeutet und mit einbezieht.

 

Dabei geht es nicht immer nur um die physische und IT-bezogene Sicherheit, nein, auch Betrugsfälle machen vor Gesundheitseinrichtungen nicht halt. Ist von Betrug einmal die Rede, ist die Reputation und das Vertrauen in die eigene Organisation verbrannt! – Was gilt es nun dabei zu beachten, um solchen Schaden zu vermeiden? Und was wäre ein möglicher Ansatz zur Verbesserung?

 

Erreger im eigenen System

Es ist, wie es ist, keine leichte Aufgabe! – Die Rede ist von der betriebswirtschaftlichen Überlebensfähigkeit jeder einzelnen Organisation und jedes Unternehmens, ganz egal ob nun im Gesundheitsbereich oder woanders. Dabei stehen nicht nur die heutige Gesundheits- und Wirtschaftskrise mit dem SARS-CoV-2 und COVID-19 im Vordergrund, sondern auch eine andere trügerische Gefahr, die sich meist durch die Hintertür in die gesunden Finanzen und die Reputation der eigenen Firma einschleicht, verbreitet sich wie ein Virus.

 

Kaum ein Unternehmen ist immun gegenüber dem Erreger krimineller Absichten und dolosen Handlungen. Was dabei helfen kann, ist ein Bewusstsein und ein Aufbau eines geeigneten „Fraud-Managements“ oder besser ge- sagt „Anti-Fraud-Managements“ in der eigenen Organisation. Ein Bereich einer ganzheitlich ausgerichteten Unternehmenssicherheit erfüllt hier ihren Zweck. Immer wieder liest man von Betrug in Gesundheitseinrichtungen. Dabei kann es sich u.a. um Fälle von nicht korrekt abgerechneten Leistungen eines Chefarztes, die Manipulation von Spesenabrechnungen durch eine Sachbearbeiterin in der Buchhaltung oder anderer Möglichkeiten, sich ungerechtfertigt zu bereichern, handeln. Aber erst richtig gefährlich wird es, wenn von Urkundenfälschung falscher Ärzte im weißen Kittel und von Aspekten im Bereich der Arznei- oder Medizinalprodukte gesprochen wird.

 

Ist der Betrug einmal aufgedeckt, ist der finanzielle Schaden nicht leicht zu be- ziffern, geschweige denn der Verlust der eigenen Reputation. Dabei leiden nicht nur die Erfolgsrechnung und Geschäftsbilanz, sondern auch das ganze Unternehmen an sich. Aufbau- und Ablaufprozesse, Mee- tings, Absprachen, Funktionen/Rollen, Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten u. v. m. müssen durchleuchtet, kritisch hinterfragt und neu beurteilt werden.

 

Blick über den Schaden hinaus

Der anfängliche Schaden von bekannten Zahlen, Daten und Fakten mutiert zu einem Fiasko, was die Kosten der Aufarbeitung und Neuausrichtung ganzer Geschäftsbereiche angeht. Ganz zu schweigen von den möglichen strafrechtlichen Konsequenzen.

 

Klar gibt es umfangreiche Gesetze, Vor- schriften und Standards, die sich dieser Themen der Rechte und Pflichten von Un- ternehmen bzw. der Vermeidung solcher Straftaten annehmen. Aber Vorgaben aufs Papier zu bringen und zu verabschieden, sind nur ein erster Schritt zu Verbesserung des Schutzes und der Sicherheit im Geschäftsumfeld. Das betrifft im Übrigen nicht nur das Gesundheitswesen, sondern auch alle anderen unternehmerischen Tätigkeiten und Organisationen aller Branchen. Doch Krankenhäuser, Spitäler, Kliniken usw. sind nun mal für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zuständig, und somit steht immer der Mensch bzw. das Über-/Leben im Mittelpunkt und nicht nur der finanzielle Erfolg. ...

 

 

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Autor:

Anton Dörig

 

Quelle:
Management & Krankenhaus, Ausabe 11/20 (https://www.management-krankenhaus.de/management-krankenhaus/archiv)

 

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